Ironman Kopenhagen 2014 – Das Rennen

Schwimmen

Sonnenaufgang über der Wechselzone

Sonnenaufgang über der Wechselzone

Nach den ganzen Vorbereitungen ging es nun endlich los. Mit über 400 Mitstartern in meiner Altersklasse stürze ich mich in das Salzwasser der Lagune und kam ziemlich gut weg. Es ging erst in Richtung Norden, zwei Brücken waren zu unterschwimmen bevor es nach einem Wendepunkt zurück in Richtung Süden zu einer weiteren Brücke ging. Zwischendurch machten wir auch Bekanntschaft mit einer Sandbank und ich mit Hand und/oder Fuss eines Mitschwimmers, welcher mir einen leichten Cut im Gesicht bescherte. Den sollte ich aber erst am Abend bemerken. Kurz die Brille richten und weiter gings – von hinten pflügte ich im vorderen Teil meiner Gruppe durch die anderen Startgruppen. Teilweise war da wirklich zu viel Verkehr, aber mit ein wenig Durchsetzungskraft kam ich gut voran und nach 1:01h aus dem Wasser.

Dass ich so schnell unterwegs sein würde hatte ich nicht gedacht. Schön, das bescherte mir etwas Polster für den Rest des Wettkampfs. Das Wechselzelt war ziemlich voll, also schnappte ich mir meine Socken um sie am Rad anzuziehen. Die Weste blieb im Wechselbeutel. Vielleicht ein Fehler, wie sich später herausstellen sollte. Aber erstmal aufs Rad.

Rad

(c) marathon-photos.com

Zieleinlauf! (c) marathon-photos.com

Beim Aufspringen aufs Rad hab ich gleich mal meine Flasche aus dem Halter hinter dem Sattel gekickt und Ihren Inhalt auf dem Boden verteilt. Naja, egal, eine weitere Flasche war ja noch da und die erste Verpflegung 20km entfernt. Sollte reichen, also Gas. Aber irgendwie ging das nicht wirklich, da das Hinterrad schleifte. Offensichtlich hatte das Aufpumpen den Reifen gedehnt und jetzt schleifte er am Rahmen. Nach 2x Absteigen und Rad neu justieren immer noch keine Änderung. Na toll – also nochmal runter vom Rad, Hinterrad nach hinten verlagert und ganz ganz fest gezogen. Und siehe da, nichts mehr schleift. So hab ich dann vielleicht 2 Minuten liegen lassen, aber egal, ich hatte ja ein Polster vom Schwimmen.

Auf dem Rad ging es ziemlich gut los, mit knapp 40km/h flog ich an der Küste entlang Richtung Norden. Dann ging es ins Landesinnere und Regen, Wind und stetige Hügel kamen in Sicht. Das hat dann auf der ersten Runde massiv Energie gekostet und das Zeitpolster schmolz dahin. Irgendwie erinnerte das doch sehr an Roth 2012. Aber ich liess mich nicht beirren, trank und aß weiter fleissig (aufgrund der Kälte hatte ich die sonst primär auf Flüssiges ausgelegte Verpflegungsstrategie etwas geändert) und in Runde zwei lief es dann auch besser. Bei km 100 habe ich Peggy überholt, die 20min vor mir gestartet war und auch Sandra hab ich zwischendrin mal an der Strecke gesehen. Es tut doch immer wieder gut wenn man Leute wahrnimmt die man kennt. Nach einem letzten Regenguss führte die Strecke zurück ins Stadtzentrum, und nach 5:03h stieg ich vom Rad. Etwas hinter dem Zeitplan für diese Teildisziplin, aber immer noch mit 3min Puffer auf den Gesamtplan.

Laufen

Am Tag danach - Finisher und Fanclub :)

Am Tag danach – Finisher und Fanclub :)

Der Wechsel ging schnell vonstatten, aber ohne Startnummer wollten mich die Kampfrichter nicht aus dem Zelt lassen. Selbige hatte ich in der Hand, um sie beim Laufen anzulegen und Zeit zu sparen – naja, dann musste ich sie halt hier anlegen, auch recht. Die Strecke führte auf vier Runden durch die Stadt, und das Anfangstempo bei dem ich mich wohlfühlte war doch relativ hoch. Aber egal, schauen wir mal was so geht, langsam werden kann ich immer noch. Die Strecke war gespickt mit (leichten) Anstiegen, Kopfsteinpflaster, wechselndem Untergrund – alles was der geneigte Läufer so liebt. Aber es lief gut, und auch die 2-3 Regenschauer zwischendrin konnten mit nichts anhaben. Nicole und Anhang standen an der Strecke parat, und auch Sandra hatte sich auf dem Weg zurück ins Zentrum gemacht um mich zu unterstützen. Alles verlief nich Plan, und obwohl die Geschwindigkeit zum Ende hin etwas langsamer wurde und die geplante Verpflegung beim Halbmarathon Cola weichen musste, lief ich doch sehr kontrolliert dem Ziel entgegen. Nach einem Marathon in 3:16h kam ich schlussendlich nach 9:27h am Zielbogen an – und hier musste erst einmal alles raus. Geschafft – das Ziel sub 9:30h souverän erreicht, schlussendlich 91. gesamt (von um die 2.500 Startern) und 13. in meiner Altersklasse (von über 400). An der Quali für Hawaii bin ich 5min vorbei geschrammt – aber das ist in Reichweite und das neue Ziel. Jetzt gönn ich mir aber erstmal einen Monat Pause.

Meine einzelnen Splitzeiten: http://live.ultimate.dk/desktop/front/?eventid=2203&pid=1468

Alle Ergebnisse: http://live.ultimate.dk/desktop/front/index.php?eventid=2203