Saisonabschluss am kalten Walchsee

Eine kurze Nachbetrachtung der letzten Wochen: Nach einem Wochenende an der Ostsee ging es am 1. September zusammen mit Suse auf nach Österreich, wo die Challenge Walchsee am darauffolgenden Sonntag auf mich wartete. Die Tage vor dem Wettkampf verbrachten wir mit einem Besuch am Königssee inklusive Wanderung auf dem Jenner und dem üblichen Vorwettkampfgeplänkel (Startnummernausgabe, Abfahren der Radstrecke etc.).

Am Samstag war dann das offizielle Schwimmtraining im Walchsee angesetzt. Dazu nur ein Wort: brrrrrr. An die 50 Unerschrockene stürzten sich dann doch in die kalten Fluten, und auch der Himmel hatte noch etwas Wasser für uns übrig. Wie sich später bei der Wettkampfbesprechung (bei der mir auch Dieter über den Weg lief) herausstellte, hatte das Wasser im See 15,8 Grad. In Deutschland ein Grund, die Strecke zu verkürzen – in Österreich wird hier jedoch nur geraten, einen Neo zu nutzen. Toll. Abends auf der Pastaparty gabs dann noch – errm, ja, Pasta natürlich. Und leckeren Kaiserschmarrn, den ich schon in Roth versäumt hatte. Hier liess ich die Chance natürlich nicht aus. Beim Rad-Checkin stellte sich bereits heraus, dass das Rennen am nächsten Tag recht abenteuerlich werden würde, da die Wechselzone durch den Regen schon relativ aufgeweicht war. Aber ich wollt ja schon immer mal ein X-Terra-Rennen machen. :)

Der Sonntag begann recht zeitig, und in der Dunkelheit trafen wir nach der Abfahrt von unserer Ferienwohnung in Kössen in Walchsee ein. Nach der Vorbereitung des Rads traf ich dann noch Christian, und gemeinsam gings zum Schwimmstart an den See, wo auch schon Dieter wartete. Er hatte das „Glück“, in der ersten Startgruppe ins Wasser zu dürfen, während wir in der zweiten Gruppe folgen sollten. Am Start wurde dann auch wieder offensichtlich, wie relaxed die Österreicher diesen Wettkampf angingen – kurz nach 7 wurden erst die Markierungsbojen auf den See gefahren, und die Zeitmessanlage war auch erst 10min vor dem Start betriebsbereit. Aber solang dann alles funktioniert, will ich ja nichts gesagt haben.

Nachdem wir gerade noch dem Start der ersten Gruppe zusahen, hiess es auch für uns „Ab ins Wasser“ und prompt folgte auch der Start (bei dem ich mir zugegebermassen etwas Zeit liess). In einem U-förmigen Kurs ging es hin zum Schwimmausstieg, und das Schwimmen an sich fühlte sich (von den Temperaturen abgesehen) wirklich gut an. Ich schwamm aus meiner Sicht relativ gerade auf die Bojen zu, was bei orangenen Bojen und gleichfarbigen Badekappen meiner Startgruppe teilweise nicht wirklich einfach war. Bei 1200m hatte ich einen kleinen Hänger, konnte zum Ende hin aber nochmal anziehen und stieg zufrieden aus dem Wasser. Die Zeit war zwar im Nachhinein dann doch schlechter als gedacht, aber dies scheint dann wohl an einer zu langen Strecke zu liegen, wie in einschlägigen Foren zur Genüge diskutiert wurde und wie man auch an den Vergleichszeiten der Profis ablesen kann.

Nun folgte die heute etwas verlängerte vierte Disziplin des Wechselns. Dank das kalten Wassers und der 10 Grad Aussentemperatur beim Start hatte ich mich für den Ersatz-Einteiler unter dem Neo entschieden, welcher nun meinem geliebten Sailfish-Einteiler weichen musste. Noch ein Kompressionsunterhemd drunter, Radtrikot an, die Armlinge eingepackt und aus dem völlig überfüllten Wechselzelt ab zum Rad. Dort in Socken und Schuhe, und nach über 6 Minuten war ich dann endlich mal unterwegs. Dieter, der neben mir im Wechselzelt stand, liess es allerdings noch ruhiger angehen. ;)

Endlich sass ich nun auf dem Rad. Da ich mir die Strecke in den vergangenen Tagen fast vollständig angeschaut hatte, wusste ich so ziemlich was mich erwartete. So war auch die angekúndigte Unterführung mit einer lichten Höhe von 1,80m, bei der wir angewiesen wurden doch tunlichst in der Aeroposition zu bleiben, kein Problem. Das Problem kam (auf der zweiten Runde) kurz danach – die Verpflegung. Noch ganz perplex von Unterführung und Kopfsteinpflaster war sie plötzlich da, und dank zwei gefüllter Flaschenhalter konnte ich keine neue Flasche mit leckerer Iso-Plörre aufnehmen. Also schnell zur noch halbvollen Flasche in einem der Halter gegriffen, weggeworfen – und prompt einen der freiwilligen Helfer damit getroffen. Sorry nochmal an dieser Stelle. :)

An einer anderen Stelle der Strecke – just dem Teil den ich mir vorher nicht angeschaut hatte – hatten sie dann auch die 800hm des Kurses versteckt. Hier ging es einige Zeit konstant bergan, unterbrochen nur von einigen Zwischenplateaus, die den Tretrhythmus völlig durcheinanderbrachten. Zum Abschluss gab es dann noch einen sanften, aber langen Anstieg von Kössen zurück in die Wechselzone nach Walchsee. Irgendwie hab ich hier schon gemerkt, dass heute für den Lauf nicht mehr allzu viel Power da ist – aber egal, da musste ich wohl durch. So wurde also das Rad schnell in der Wechselzone geparkt, im flotten Laufschritt wurde sich der Armlinge entledigt und nach einem deutlich kürzeren Wechsel lag nur noch die Laufstrecke mit Ihren 4 Runden um den See vor mir.

„Nur noch“, schön wärs. Mittlerweile war es warm geworden, und das doch seit der Challenge Roth deutlich reduzierte Training hatte seine Spuren hinterlassen. In der ersten Laufrunde flog Yvonne Van Vlerken, die spätere Siegerin, an mir vorbei, und auch ein paar der Profi-Männer, die noch nicht im Ziel waren liessen mich richtiggehend stehen. In Runde 2 überrundete mich dann auch Christian, der beim Laufen wieder extrem gut drauf war und im Laufzeit-Ranking mit Platz 30 ein Super-Ergebnis verzeichnete. Ich nahms mit Humor, absolvierte meine Runden, liess mich von Suse, die direkt am Zielbereich stand motivieren (Danke!) und irgendwann war das Ganze dann auch geschafft, im Nachhenein sogar mit einer akzeptablen Zeit unter 1:50h.

Zufrieden lief ich im Ziel ein, liess mir das Essen im Zielbereich schmecken und machte mich dann alsbald mit Suse auf den Weg in Richtung Sport- und Kulturzentrum, wo noch eine Massage für meine Wade auf mich wartete, die sich schon anfangs des Laufes vehement gemeldet hatte und die Bewältigung der Seerunde nicht unbedingt vereinfachte. Mit Sack, Pack und Rad gings dann zurück in die FeWo, und nach ein bisschen Ausspannen haben wir uns dann abends noch ein leckeres Essen im Restaurant „Zur Post“ gegönnt.

Zum Abschluss noch die Einzelzeiten von mir und den Kollegen vom Post-SV. Christian (der ja inkognito für seinen Heimatverein FC Reit im Winkl startete) kam mit 4:43:41h als 67. ins Ziel Dieter hat als 525. knapp unter 6h gefinished. Klasse, Jungs! Meine Zeiten:

  • Gesamtzeit: 5:20:13,7h
  • Platz 278 (von 766 Startern), 45. in der AK TM 30
  • Schwimmen: 37.45,7 (308.)
  • Wechsel 1: 6:54,2 (464.)
  • Rad: 2:41:59,3 (242.)
  • Wechsel 2: 3:42,0 (503.)
  • Lauf: 1:49:52,1 (292.)

PS: Nebenan bei Modou Fall gibts auch noch einen netten Bericht über die Challenge.