Im Ziel waren dann nicht nur die Muskeln und der Magen leer, sondern auch der Kopf. Knapp 12h Kampf gegen den inneren Schweinehund und die Option, einfach aufzuhören, fordern doch Ihren Tribut.
An Essen war auch noch nicht wirklich zu denken, also hab ich mir erstmal einen Platz zum Ausruhen gesucht und versucht, wieder irgendwie zu mir zu kommen. 20min nach mit kam dann auch Melle (die auf der Laufstrecke auch von Krämpfen geplagt wurde) ins Ziel, die völlig verwundert war dass ich ’noch da war‘. Ich konnte sie aber schnell aufklären, dass ich auch noch nicht so lange im Ziel war – wären Ihre Krämpfe nicht gewesen, hätte sie mich sicher auch noch eingesammelt.
Nachdem wir dann auch noch Matthias wiedergefunden hatten gönnten wir (und Melles Begleiter beim Laufen, der lustigerweise mein Nachbar in der Rad-Wechselzone war) uns noch ein Bier, oder eher ein Halbes, da mehr nicht in den Körper reinwollte, und eine Dusche in den stylischen Unisex-Einzelduschkabinen. Danach gab es das Highlight das Tages für mich – hinlegen und massieren lassen. Hier hätte ich ewig liegen können, aber irgendwann war auch das vorbei, und es hiess Abschied zu nehmen und zurück ins Hotel zu fahren.
Nachdem ich mein ganzes Geraffel ins Auto verpackt hatte (was auf dem komplett unbeleuchteten Parkplatz gar nicht so einfach zu finden war), fand ich nach der kurzen Rückfahrt sogar einen Parkplatz in Hotelnähe. Der Weg zum Hotel hin war eher beschwerlich, und eigentlich hatte ich geplant die nassen Sachen noch aus den Beuteln zu räumen – aber dazu kam es nicht mehr. So wie ich war bin ich aufs Bett gefallen, und am nächsten Morgen um 6 bin ich wieder aufgewacht.
Essen war immer noch schwierig, aber einer der leckeren Mandelkekse, die ich noch auf einem kurzen Zwischenstopp im Supermarkt gekauft hatte, ging dann doch. Die Beine fühlten sich überraschend gut an, und so wurde die Rückfahrt gar nicht so schlimm wie gedacht. Am frühen Abend kam ich wieder in Nürnberg an, konnte jetzt auch noch einen zweiten Keks essen, die Sachen ausräumen und waschen und noch ein wenig ausspannen, bevor es am nächsten Tag wieder auf Arbeit gehen sollte.