Nachbetrachtung Roth 2010 – Der Wettkampf Teil 2

Weiter gehts…

Nach dem zweiten Wechsel und einem kurzen Besuch in einem dieser schicken grünen Plastehäuschen am Rande der Strecke standen nun noch knapp 42km zwischen mir und der Ziellinie. Der Weg führte zunächst leicht abfallend bis zur ersten Verpflegungsstelle, um dann bis zum zentralen Knotenpunkt der Laufstrecke an der Rother „Lände“ anzusteigen.

Wie das immer so ist bei einem Lauf war das Anfangstempo in der Euphorie natürlich zu hoch, aber an der Lände hatte ich mich dann auf mein Wunschtempo eingependelt. Am Kanal entlang ging es in Reih und Glied Richtung Schwanstetten zum ersten Wendepunkt, von dort aus wieder zurück zur Lände und dann weiter nach Eckersmühlen. Dort hiess es erneut „Kehrt marsch“, zurück zur Lände und dann in die Rother Innenstadt.

Auf meinem Weg kamen mir viele Mitstreiter vom Post SV entgegen, die eigentlich ausnahmslos noch relativ frisch wirkten. Was gutes Training doch ausmachen kann. :) Zudem fanden sich an der Strecke auch wieder viele Freunde und Bekannte sowie Unmengen andere Zuschauer an den Stimmungsnestern ein – die Stimmung war wirklich klasse, und bis km 30 gings mir eigentlich auch blendend. Dann fing der Oberschenkel leicht an zu zwicken; aber Gehen war keine Option, mein Ziel war, den Marathon durchzulaufen. Das hat (auch dank der Anfeuerung von aussen) gut funktioniert – dieses Konzept mit den Vornamen auf der Startnummer und der daraus resultierenden persönlichen Anfeuerung für jeden ist Gold wert.

Ab km 38, beim dritten und letzten Durchlauf an der Lände, war es dann quasi geschafft. Jetzt nur noch die Schleife durch die Stadt, und schon bin ich da. Hier traf ich dann auch wieder auf meine Eltern samt Suse und Lukas, die es wirklich geschafft haben, mich zweimal auf der Stadtschleife abzufangen und dann auch noch pünktlich im Ziel zum Einlauf präsent zu sein. Respekt, die waren sicher schneller unterwegs als ich. Aber mit meiner Laufzeit von 03:52:28h bin ich definitiv zufrieden; nie hätte ich vorher erwartet, den Marathon bei meiner 1. Langdistanz unter 4h zu absolvieren.

Der Zieleinlauf war dann, wie Frau Müller-Hohenstein wohl sagen würde, ein „innerer Reichsparteitag“. ;) Einfach grossartig, wenn man weiss dass sich das ganze Training das Jahr über gelohnt hat und man jetzt, voll gepumpt mit Adrenalin und Endorphinen, in das prall gefüllte Rother Triathlon-Stadion einlaufen kann. Definitiv ein Moment, den ich so schnell nicht vergessen werde.

Die Massage nach dem Wettkampf hab ich dann gekonnt ausgelassen, und grossen Hunger hatte ich zunächst auch nicht. Der stellte sich dann jedoch irgendwann an, so dass wir nach dem Rad-Checkout noch einen Stopp bei McDonalds eingelegt haben. Endlich, salziges Essen, und ein angenehmer Ausklang dieses perfekten Tages! :)Danke an alle, die dabei waren und diesen Tag so aussergewöhnlich haben werden lassen.