Challenge Walchsee 2015

Fünf Jahre ist sie nun schon her, die Erstaustragung des Rennens am Walchsee. Damals als Saisonabschluss nach der ersten Langdistanz gedacht, fiel das Ganze doch arg ins Wasser (meteorologisch gesehen) und war alles in allem eine sehr ungemütliche Angelegenheit. Zeit, mal wieder vorbeizuschauen und meine erschreckende Bilanz „Regenrennen in Österreich“ (bisher 4 von 4) zu verbessern.

WalchseeKurz nach unserer Ankunft und dem Auspacken der Räder für den Streckencheck war er dann schon wieder da, der Regen. Aber zum Glück nur kurz, nach einer kleinen Pause zum Unterstellen konnte es weitergehen.So konnten wir die Strecke dann wirklich in Ruhe anschauen und uns auf das, was da am Sonntag auf uns warten sollte, vorbereiten. Nach einer Runde (am Sonntag waren deren zwei zu fahren) standen schon 550hm auf dem Tacho – das kann ja was werden. Aber egal, irgendwie ist das Rennen ja auch in diesen Jahr wieder der Saisonabschluss und daher nicht so ernst wie die Anderen. Sagt man jedenfalls so – um im Wettkampf dann trotzdem Vollgas zu geben.

Nach der üblichen Wettkampf-Vorbereitungspizza am Freitag stand am Samstag die WK-Besprechung, ein wenig Shopping auf der Messe und die Pastaparty (leider ohne Kaiserschmarrn) an. Und immer wieder traf man Bekannte, so z.B. Jochen und Nils aus dem Fuerte-Trainingslager, die sich dieses Rennen in der wunderschönen Umgebung rund um den Zahmen Kaiser auch nicht entgehen lassen wollten. Zudem waren viele Post-SV-Starter vor Ort und viele Freunde, die wir über den Triathlon kennengelernt haben und mit denen wir ein grossartiges Wochenende verbrachten. An dieser Stelle nochmals danke für den leckeren Kuchen und den Prosecco (nach dem Rennen), Melle. :)

Vor dem Start am WalchseeSonntag früh stand dann der Tag der Wahrheit an. Knapp 22 Grad Wassertemperatur erlaubten das Schwimmen im Neo, und nach dem Missgeschick der Zerstörung der Badekappe beim Einschwimmen ging es, ausgerüstet mit einem neuen Exemplar in feschem Mintgrün, aus der zweiten Reihe auf den 1,9km langen Kurs. Im Gegensatz zu Frankfurt kam ich von Anfang an gut in Tritt, und schon auf dem Hinweg (es war ein U-förmiger Kurs zu schwimmen) schwammen wir auf die 5min vor uns gestartete Frauengruppe auf. Das Überholen gelang reibungslos, und nach 00:31:17h entstieg ich schon wieder den Fluten. Rudi und Evi an der Strecke machten – wie auch den ganzen Tag über – hier schon ordentlich Stimmung, so dass es mit ausreichend Motivation in Richtung Rad ging.

Walchsee RadDas erste Bergabstück war ideal zum Einrollen, und in der Steigung konnte ich dann richtig in die Pedale treten und viele Starter aus der eigenen, aber auch aus anderen Startgruppen überholen. Am Tag vorher hatte ich mit Eva noch die Taktik für die Berge besprochen (nicht zu hart treten, eher mit Frequenz kurbeln), aber irgendwie war mir das jetzt egal – „Dickes Blatt und Gib ihm!“ war angesagt. Kurz vor Schwendt konnte ich dann Dani, Eva und Clara überholen. Weiter ging die wilde Fahrt, und so langsam kristallisierten sich zwei Mitstreiter heraus, die immer in meiner Nähe waren; Christian & Robert. Bergab, vor allen in den kurvigen Passagen, hatten die beiden deutlich weniger Risikobewusstsein als ich, bergauf sammelte ich sie aber immer wieder ein. Auf der zweiten Runde gesellte sich noch Fritz Buchstaller zu uns, und so ging es windschattenlegal zu viert über die Strecke. Zum Ende hin versuchte Christian sich dann abzusetzen – aber hey, nichts da, also ging es hinterher, und so konnte er nur wenige Sekunden mit in die Wechselzone nehmen. Aus dem Augenwinkel sah ich kurz vor Ende des Radparts noch Basti – er war 10min vor mit gestartet und ein Ziel des Tages war, ihn einzuholen. Ein Job für mich und die Laufschuhe nach 02:29:07h auf dem Rad.

Walchsee LaufGelaufen werden vier Runden um den See, und schon nach knapp einem Kilometer war Christian eingesammelt. Kurz nach Kilometer 3 traf ich dann auf Basti, der wohl doch etwas Probleme mit seinem mit Tape versorgten Oberschenkel hatte. Immer wieder überholte ich bekannte Gesichter, und am Streckenrand machten Natascha, Rudi, Evi, Danny und viele andere ordentlich Alarm. Am Ende meiner dritten Runde tauchte dann schon wieder Basti vor mir auf. Es stellte sich heraus dass er die letzte Runde gegangen war, und für ein paar Minuten heftete er sich an meine Fersen.

So langsam ging es jetzt in Richtung Endspurt, und nach 01:34:19h war dann auch der Halbmarathon Geschichte und ich im Ziel. Mit 04:39:08h und Platz 7 in der AK kann ich sehr gut leben, wobei ich mir beim Laufen noch etwas mehr Power gewünscht hätte. Aber die habe ich wohl vorher auf den Anstiegen verschossen. Nach Kaiserschmarrn (endlich!) und alkoholfreiem Bier ging es zurück an die Strecke um alle anderen noch in Richtung Ziel anzufeuern. Und nun ist (endlich) Off-Season :)

PS: Danke an Rudi für die Wettkampfbilder!

Im Ziel in Walchsee