Challenge Vichy 2013 – Die Tage vor dem Rennen

So, nachdem nun schon wieder einiges Wasser den Allier herunter geflossen ist und der Wettkampf einige Wochen hinter mir liegt, ist es an der Zeit das Ganze noch einmal Revue passieren zu lassen. Also ganz von vorn …

Donnerstag

Vichy Essen DonnerstagGrundsätzlich liess sich das Ganze ja ganz gut an. Ich bin am Donnerstag vor dem Rennen angereist, um noch ausreichend Zeit zu haben mich einzuleben. Die Anfahrt war mit 850km ziemlich stressig, so dass ich nach dem Checkin in meinem kleinen, aber feinen Hotel erstmal erschöpft aufs Bett gefallen bin. Nach etwas Schlaf war ich zwar immer noch ziemlich groggy, aber Melle und Matthias hatten sich ja auch für heute angekündigt und holten mich dann abends auch netterweise ab. Zusammen haben wir dann erstmal die Stadt erkundet und uns was zu Essen gegönnt, und so langsam wurden auch meine Sinne wieder klar. Und nein, das lag nicht am guten französischen Wein, bei mir gab es nur Wasser (auch wenn das auf dem Bild vielleicht anders aussehen mag).

Freitag

Vichy SchwimmtrainingFür den nächsten Tag hatten wir uns auf der Triathlon-Messe verabredet, aber vorher wollte ich noch mal die Schwimmstrecke testen. Gesagt getan, kurz nach halb 9 stand ich mit Neo im Lac D’Allier und zog meine „Bahnen“. Naja, eigentlich nur eine Bahn, schnurgerade Richtung Wendepunkt und auf halber Strecke zurück. Summa summarum knapp 1000m, das muss reichen. Anschliessend hiess es Wettkampfunterlagen abholen (stressfrei, wenn auch mit leichten sprachlichen Hindernissen) und Melle und Matthias einsammeln. Da ich aber noch etwas Zeit hatte, habe ich mich mal im Massagezelt blicken lassen und die jungen Damen etwas an meiner lädierten Wade arbeiten lassen. Auch das nicht ohne Kommunikation mit Händen und Füssen. Ich muss wohl mein Französisch mal etwas verbessern. So richtig kraftvoll konnte die Masseurin zwar nicht zupacken, aber ich war zuversichtlich dass das schon irgendwie funktioniert. Als wenn ich am Sonntag nicht andere Probleme gehabt hätte – aber das wusste ich ja hier noch nicht.

Mit den beiden Anderen im Gepäck, die ich im Liegestuhl an der Challenge-Family-Lounge aufgelesen hatte, ging es zur Wettkampfbesprechung. Die gab es mit einem französischen Powerpoint-Satz und der Ansage, dass der bestellte Übersetzer leider erkrankt sei. Dafür hatten sie eine ältere Frau aufgetan, die grossartig vom Französischen ins Deutsche übersetzen konnte – aber von Triathlon in Ihrem Leben noch nichts gehört hatte. Somit war der Vortrag sehr – naja, sagen wir, holprig. Irgendwann wurde es einem aus dem Publikum dann doch zu albern und er übernahm die Regie. Mit viel Engagement arbeitete er sich durch die Folien, und da wo sein Französisch nicht mehr ausreichte errieten wir in Gruppenarbeit den Rest. Eigentlich war das dann doch sehr kurzweilig, und mit Wissen über die Strecke machten wir uns mit meinem Mietwagen auf den Weg, den Radteil des Wettkampfs mal selbst unter die Lupe zu nehmen.

Vichy - StreckenbesichtigungNachdem wir die Radrunde einmal absolviert hatten (am Sonntag sollten wir die Chance erhalten dieselbe Runde zweimal zu bewältigen), war das Fazit unisono: Geil! Flach und schnell sah das alles aus, und wir hatten jetzt richtig Bock auf Sonntag. Ok, der Belag war teilweise etwas rau und auch Wind könnte zu einem Problem werden, aber egal: die neue Radbestzeit lag hier auf dem französischen Asphalt und musste eigentlich nur noch eingesammelt werden.

Abends trafen wir uns zur Pasta-Party im Palais du Lac, die aber nicht wirklich der Rede wert ist. Ok, es gab genug zu Essen – aber Nudeln und französische Küche passen einfach nicht zusammen, was uns die Köche dort auch noch einmal deutlich aufzeigten. Aber die Brownies als Nachspeise waren durchaus lecker.

Samstag

Vichy - Matthias und ich am SchwimmstartAm Samstag hatten wir uns zum Rad-Checkin am Nachmittag verabredet, aber mich hielt es früh nicht mehr im Hotel, ich musste aufs Rad und ne Testrunde drehen. Ach wie lief das gut, mit knapp über 40km/h bretterte ich über die Rennstrecke und traf dabei lustigerweise auch Melle und Matthias, die gerade mit Ihrem Bus anreisten und gleich den fahrenden Support auf der Strecke spielten.

Im Hotel bereitete ich dann alles für den Checkin vor, befestigte meine Startnummer am Startnummernband und machte mich auf den Weg zum Checkin. Dort angekommen musste ich feststellen, dass es die Franzosen wohl etwas arg genau nehmen mit Ihren Regularien. Mit einer Startnummer, die nur an 2 Punkten am Startnummernband befestigt ist, gibt’s  keinen Einlass in die Wechselzone – drei Befestigungspunkte mussten es sein. Woher hier jetzt aber die fehlende Sicherheitsnadel nehmen? Hilfe nahte in Form von Matthias, der das gleiche Problem hatte, sich irgendwo eine Nadel erschnorrt hatte und mir diese jetzt netterweise auslieh. Und zack, stand ich in der Wechselzone und wurde von meinem persönlichen Guide (was für ein Service) durch selbige geleitet und mit Erklärungen bedacht, wo ich am nächsten Tag wie langzulaufen hatte. Sehr zuvorkommend.

Nachdem ich wieder draussen war, gab es noch einen kleinen Snack für uns drei und die Absprache uns abends zum Essen zu treffen. Ziel war wieder ein Italiener, da mir meine Vorwettkampf-Pizza ja schon irgendwie heilig ist. Die war dann auch sehr lecker und Matthias musste leider einmal mehr erkennen, dass das mit den Nudeln hier wohl nichts wird. Zum Abschluss gab es noch eine Kugel Eis und unsere Wege trennten sich bis zum Start am nächsten Tag in der Früh.