Ironman 70.3 Zell am See

So, wie versprochen hier der Rennbericht vom Ironman 70.3 Zell am See-Kaprun – diesmal deutlich zeitnäher als der Bericht von der Challenge, der leider Wochen zur Fertigstellung gebraucht hatte.

Wir (d.h. Dani, Marcus (der für die Fotos in diesem Post verantwortlich ist) und meine Wenigkeit) sind am Freitag nachmittag nach Zell am See angereist, der Rest der Post-SV-Reisegruppe hat sich dann später zu uns gesellt. Nach dem Abholen der Startunterlagen haben wir es uns am Abend auf der Kasnocken-Party gut gehen lassen. Hier hatten die Veranstalter im wahrsten Sinne des Wortes aufgetafelt, incl. gedeckten Tischen und Rahmenprogramm. Nett, und ausnahmsweise mal keine stickige Bierzeltathmosphäre wie bei anderen Rennen.

Am Samstag haben wir dann früh beim offiziellen Schwimmtraining mal den glasklaren Zeller See in Augenschein genommen, bevor es später in die Stadt zum Essen und zur offiziellen Wettkampfbesprechung ging. Hier trafen wir dann auch den Rest der Meute, und nach einem letzten kurzen Rad- und Lauftraining ging es gemeinsam zum Rad-Checkin. Nachdem dann endlich alles abgegeben war, war Zeit für einen ruhigen Abend und eine Nacht mit wenig Schlaf – und viel Regen.

Am nächsten Morgen hatte sich der Regen gelegt, und mit froher Erwartung ging es zum Schwimmstart. Alex hatte seine Erkältung, die er sich im Laufe der Woche eingefangen hatte, leider noch nicht überwunden und konnte somit nicht starten, aber der Rest der angereisten Post-SVler war fit. Neben den eigenen ‚Fans‘ war auch noch Ronny aus der Schweiz vor Ort – an Support mangelte es also nicht.

So ging es um 10 Uhr in die warmen Fluten, und nach (erst) 33min spülte es mich wieder an Land. Komisch, dabei hatte sich das Schwimmen recht gut angefühlt. Naja, was solls – ab durch die durchgeweichte Wechselzone, rauf aufs Rad und – Gas! Nachdem wir am Vortag die Strecke kaum gefunden hatte, war nun alles gut beschildert und ich flog geradezu über die erste Runde. Der leichte Regen konnte mich dabei auch nicht stoppen, nur die Verpflegungsstation kam etwas zu plötzlich, so dass ich beim ersten Mal die Trinkflasche mit dem Iso verfehlte. Aber in 20km kam ja die nächste Station. In Runde 2 fing es dann leider an heftiger zu regnen, und mit Blick auf die Krankenwagen und Rettungshubschrauber, die sich um die Verletzten am Strassenrand kümmerten, nahm ich teilweise doch etwas Tempo raus. Über die Kopfsteinpflasterpassagen in Kaprun muss man ja auch nicht mit 40 km/h drüberrasen. Der Regen nervte dann etwas, und ich war froh heil in der Wechselzone angekommen zu sein – wie sich im Nachhinein herausstellen sollte mit einem 38er Schnitt. Na wenn das nichts ist. Jetzt die Laufschuhe schnüren und auf zur neuen Bestzeit.

Aber erstmal Socken anziehen, um die Zehen wieder aufzutauen. Dann gings los in Richtung Stadt und dort auf drei Runden am See entlang. Unterwegs traf man natürlich immer wieder seine Mitstreiter, die allesamt sehr gut unterwegs waren, und irgendwann hatte ich auch zwei Jungs aus meiner Startgruppe gefunden, die ein mir angenehmes Tempo liefen. Also dranbleiben, und auf der letzten Runde, als sie an einer der ‚Labestationen‘ (so heisst das in Österreich) langsamer unterwegs waren, Gas geben und vorbei. Jetzt hiess es das Tempo bis ins Ziel halten, und als ich 200m vor Selbigem an Ronny, Marcus und Alex vorbeilief, rief mir Ronny irgendwas von 4:34 zu. Kann ja fast nicht sein, aber egal, nochmal den Endspurt anziehen und siehe da – im Ziel standen 4:34:56h zu Buche. Die bisherige Bestzeit mal eben um über 15 Minuten unterboten, und eine neue Halbmarathon-Bestzeit war ich auch noch gelaufen.

Eingehüllt in eine Rettungsdecke zum Wärmen ging es zu den Anderen, um mit Ihnen die anderen Starter akustisch ins Ziel zu begleiten. Danach war dann endlich Aufwärmen angesagt, auch wenn es unter der Dusche nur die Auswahl zwischen kaltem und nicht wirklich warmem Wasser gab. Immerhin hat die Massage hinterher für eine Steigerung der Durchblutung gesorgt, und der Kaffee später in der Pension tat sein Übriges.

Fazit: Ein toller Wettkampf mit ein paar Kinderkrankheiten, aber das sei Ihm verziehen. Für das Wetter können die Veranstalter auch nichts, aber so langsam komme selbst ich ins Grübeln. Bei meinem dritten Start in Österreich das dritte Mal Regen und Kälte. Das kann ja was werden nächstes Jahr in Linz.

Danke an dieser Stelle an alle, die mich vor Ort und/oder gedanklich aus der Ferne unterstützt und mir hinterher gratuliert haben. Das war wohl ein Saisonabschluss wie man Ihn sich vorstellt. Und jetzt heisst es fürs Erste: Saisonpause. Im Oktober gehts dann wieder los…