Nachbetrachtung Roth 2010 – Der Wettkampf Teil 1

Ab Samstag ging es dann „richtig“ los. Nach dem Rad-Checkin am Nachmittag, bei dem mir auch noch einige Post-SVler über den Weg liefen, fuhren wir noch einmal zum Zielbereich, damit ich dort die Wettkampfbesprechung verfolgen konnte. Gut gerüstet mit allen nötigen Informationen, mit genug absolvierten Trainingseinheiten und ausreichen Streckenkenntnis im Hinterkopf ging es dann nach Hause und ins Bett – der grosse Tag kann kommen, ich bin gerüstet.

Und schon war er da, der grosse Tag. 4:00 Uhr gings raus aus dem Bett und quasi postwendend ins Auto und ab Richtung Kanal. Verpackt hatte ich am Vorabend schon alles, so dass das Ganze relativ stressfrei ablief. 4 km vor dem Startbereich war dann Schluss mit zügiger Autofahrt, im Schritttempo gings weiter Richung Heuberg. An der Kreuzung am Rothsee bin ich dann ausgestiegen, während Suse und Lukas eiinen Parkplatz gesucht haben und sich auf der Brücke über dem Start postierten.

Währenddessen habe ich die Wechselzone unsicher gemacht, noch ein paar Leute getroffen, das Rad vorbereitet und bin allgemein noch etwas nervös herumgelaufen. Vom Profistart hab ich nicht wirklich viel mitbekommen, ich war irgendwie viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt. Um 7:10 Uhr hiess es dann, Neo an und langsam fertigmachen. Mit 200 anderen Leidensgenossen mit gelber Kappe ging es dann 7:25 Uhr in den Startbereich, wo ich noch kurz Jörg getroffen habe. Er wünschte mir viel Glück und meinte, ich soll bei den Bedingungen „einen raushauen“. Hab ich ja dann auch gemacht. :) Ab ins Wasser, kurz einschwimmen, ein Schuss – und ab ging die wilde Fahrt.

Schwimmen

Nachdem ich durch meine prognostizierte Zielzeit von 12:00h (Pessimismus pur!) eine relativ späte Schwimmgruppe erwischt hatte, bestand das Schwimmen eigentlich fast nur aus Überholen. Ich hab mich die ganze Zeit wirklich gut gefühlt (meine Schulter hat sich zwischendrin mal bemerkbar gemacht, aber das hielt sich in Grenzen) und Stück für Stück Schwimmer der drei vor uns liegenden Gruppen eingesammelt. An den Wendepunkten war es teilweise etwas eng und auch auf der Strecke war einiges los, so dass ich gelegentlich auch mal ein wenig Tempo rausgenommen habe, um meine „Komfortzone“ um mich herum zu gewährleisten. Ich kanns halt einfach nicht leiden, wenn jemand direkt neben mir schwimmt und ich immer Gefahr laufe, Gliedmassen meiner Mitschwimmer abzubekommen.

An der zweiten Wende gabs etwas Verwirrung, weil nach der Wendeboje noch eine Leine gespannt war, die aber zunächst niemand sah. Alle dachten, direkt an der Boje wäre die Wende und zogen demnach nach innen, um den kürzesten Weg zu haben. Nachdem die Leine das verhinderte, ging es dann relativ eng an der Leine entlang bis zur eigentlichen Wende, ab der sich das Feld wieder etwas entzerrte.

Nachdem ich mir vorher ausgemalt hatte, mit 1:15h aus dem Wasser zu steigen, war ich mit 1:11:37h mehr als zufrieden. Mit offenbar zu wenig Blut im Kopf (bedingt durch die permanente horizontale Lage beim Schwimmen) gings in die Wechselzone, in der ich erstmal einen Moment brauchte, um mich an meine Startnummer zu erinnern. Irgendwann hatte ich meinen Beutel dann doch gefunden, bin raus aus dem Neo und ab zum Rad. Hey hey, soviele Räder aus meiner Startgruppe waren ja noch gar nicht weg, sieht also gut aus. Raus aus der T1, rauf aufs Rad – 180km im Rother Umland warten auf mich.

Rad

Brr, ganz schön frisch auf dem Rad. Auf den ersten km bis nach Selingstadt hab ich mir vorgenommen, etwas mit „angezogener“ Handbremse zu fahren. Das lief auch ganz gut. Bis zum Selingstadter Berg, bei dem ich das mit dem zurückhaltenden Fahren etwas übertrieben habe und einen Gang zu tief schalten wollte. Resultat war eine abgesprungene Kette, und das mitten am Berg. Prompt überrundete mich auch noch die Spitze des Feldes mit Normann und Sebi, die alle nur ein Grinsen für mich übrig hatte, da ich am Steckenrand (falschherum) stand, um etwas Schwung zum Wiederanfahren zu nehmen. Nachdem die Motorrad-Entourage, die der Spitze folgte, dann auch vorbei war, gings (mit etwas Wut im Bauch) weiter. Den Rest der Strecke lief dann allerdings alles perfekt, die Verpflegungsstrategie (ca. 1l Iso pro Stunde + 1/2 Riegel, am Ende Gel) funktionierte problemlos. Und der Solarer Berg war natürlich, wie erwartet, der Hammer! Auf der Strecke hab ich auch viele meiner „Supporter“ gesehen (viele aber auch nicht) – danke für die Anfeuerung, das hat echt gut getan.

Die beiden Radrunden liefen dann summa summarum wirklich gut, ich hab mein Tempo gefunden, konnte das perfekt halten, hatte keine Probleme mit der Sitzposition und einfach nur viel Spass. Der Wind auf der zweiten Runde hat etwas genervt – aber irgendwas ist ja immer. So bin ich nach 05:36:27h in die Wechselzone T2 eingerollt, was einen Schnitt von knapp 32 km/h benötigt. Das Ziel, unter 6h zu bleiben, wurde souverän erreicht, jetzt nur noch ein Marathon laufen, und schon bin ich fertig.

Um meine Leser nicht zu sehr zu strapazieren, gehts in Teil 2 mit dem Lauf weiter…